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Judo

Vom Ju-jutsu zum Judo

Die Wurzeln des Judo liegen in der traditionellen Selbsverteidigung. Sowohl die Samurai (im Nahkampf oder wenn sie unbewaffnet waren) als auch die einfachen Leute (die keine Waffen tragen durften) im alten Japan benötigten Formen der waffenlosen Verteidigung. Diese Ansammlung von Stößen, Tritten, Würfen, Hebeln und Festhalten war anfangs unter sehr vielen Namen bekannt, etwa "Kempo" oder "Yawara". Anfang des 16. Jahrhunderts wurden erste Schulen speziell für diese Künste gegründet. Schon im 18. Jahrhundert gab es weit über 100 Schulen und viele berühmte Meister, die alle dem hohen Ideal des Bushido ("Weg des Kriegers") folgten.
Jigoro Kano (1860 - 1938), der selbst auch an mehreren Schulen gelernt und gelehrt hatte, beschloss 1882 ein eigenes und völlig neuartiges System zu schaffen. Ihm ging es darum, sich vom bloßen, brutalen Zweikampf zu distanzieren, vielmehr sollten die beiden Prinzipien vom maximalen Einsatz der Fähigkeiten und gegenseitigen Unterstützen zum gemeinsamen Wohlergehen im Vordergrund stehen. Es sollten also sowohl die kämpferischen Fähigkeiten als auch der Charakter geschult werden. Außerdem wollte er das Verletzungsrisiko reduzieren indem er gefährliche Techniken nicht in sein Judo - System aufnahm, was auch Wettkämpfe ermöglichte. So wurde aus der Technik (Jitsu) der Weg (Do). Also gründete er den Kodokan, das "Haus zum Studium des Weges". Diese berühmte Schule besteht heute noch und wird allgemein als Zentrum des Judo in der Welt gesehen.

Von Japan nach Deutschland

Etwa zur Jahrhundertwende begann Kano sein Judo auch außerhalb Japans zu verbreiten. 1905 eröffnete Erich Rahn die erste Deutsche Judoschule, 1920 gründete Alfred Rhode den Ersten Deutschen Judo - Club in Frankfurt/Main, er lehrte jedoch eher Ju-jitsu. Ein Schüler Kanos brachte das "echte" Judo vorerst nach London. Die englische Schule, welche enge Kontakte zu Rhode hatte, brachte es dann nach Deutschland. In den nächsten Jahren gründeten sich allerorts neue Vereine, die sich 1932 zum Deutschen Judoring zusammenschlossen. !956 fanden nach der Gründung des Deutschen Judo Bundes auch die ersten Deutschen Meisterschaften statt, jedoch nur für Männer. 1970 durften dann erstmalig auch Frauen teilnehmen.

Judo in aller Welt

1956 fanden die ersten Weltmeisterschaften im Judo in Tokio statt, hierbei gab es nur eine offene Klasse. Gewichtsklassen führte man erst 1961 ein, nachdem der Niederländer Anton Geesink erstmals japanische Judoka schlagen konnte. 1964 wurde Judo für Männer olympisch, für Frauen erst 1992.
Während früher die Japaner im Judo dominierten, ist es heute ein Weltsport. So fielen 1964 bei den olympischen Spielen nur 4 der 16 Medaillen an Asien und 1969 gab es bereits 90000 deutsche Judoka.

Kju-Grade

Kyugrade (Schülergrade) Farben in Deutschland Farben in Japan Fähigkeitsgrad
8. Kyu weiß-gelb weiß Anfänger
7. Kyu gelb weiß Anfänger
6. Kyu gelb-orange weiß Anfänger
5. Kyu orange weiß Anfänger
4. Kyu orange-grün weiß Anfänger
3. Kyu grün braun Fortgeschrittener
2. Kyu blau braun Fortgeschrittener
1. Kyu braun braun Fortgeschrittener

Dan-Grade (Meistergrade)

Dangrade (Meistergrade)
Farben in Deutschland

Bezeichnung

Fähigkeitsgrad
1. Dan schwarz Shodan Meister
2. Dan schwarz Nidan Meister
3. Dan schwarz Sandan Meister
4. Dan schwarz Yodan Meister
5. Dan schwarz Godan Meister
6. Dan rot-weiß Rokudan Meister
7. Dan rot-weiß Shichidan Lehrer
8. Dan rot-weiß Hachidan Lehrer
9. Dan rot oder rosa Kudan Lehrer
10. Dan rot oder rosa Judan Lehrer
12. Dan weiß Jigoro Kano Lehrer

Alles Wissenwerte zu JUDO als Breiten- und Wettkampfsport ist auf der Website des Deutschen Judobundes systematisch zusammengefasst, aktuell und übersichtlich. Neugierig? Dann folgen Sie diesem Link

http://www.judobund.de/verbandsinfos/regeln

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